Braunschuppiger
Wiesenchampignon, Kleinsporiger Wiesenegerling, ESSBAR!
Vitalpilz
(Heilpilz)
Varietät
Wiesenchampignon, Braunschuppiger Wiesenegerling, Kleinsporiger Weidechampignon, Feld-Egerling, Flockenstieliger Egerling
AGARICUS
MOELLERIANUS (SYN. AGARICUS FLOCCIPES, AGARICUS
CAMPESTRIS CF. VAR FLOCCIPES, PSALLIOTA CAMPESTRIS VAR. FLOCCIPES, AGARICUS
CAMPESTRIS VAR. FLOCCIPES)
Bilder oben 1+2 von links: Gruber Fred (Gottfrieding) ©
Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Pilzig, angenehm,
kein oder fast unmerklicher Anisgeruch, +/- leicht marzipanartig |
Geschmack: |
Mild, nussartig. |
Hut: |
5-8 (12) cm Ø, nicht
so groß wie der Schafchampignon,
weiß, im Alter grau bis graubraun, etwas mit rosa Hauch, leicht gelblich und
mit großen, bräunlichen, flach anliegenden Schuppen. Rand meist weißlich, mit
Velum behangen, weit überstehend, dicke Haut über Hutrand abziehbar. |
Fleisch: |
Weiß, schwach bis
mittelmäßig etwas rötend, Basis +/- leicht gilbend. |
Stiel: |
Weiß, brüchig, Ring
verkümmert, oft schnell vergänglich, zylindrisch, keine Knolle, selten
verdickt. Spitze ist leicht vom Hutfleisch abtrennbar. |
Ring: |
Weiß, einfach,
hängend, größtenteils verkümmert. |
Lamellen: |
Rosa, später
dunkelbraun, alt schokoladenbraun, lilabraun bis schwarz, frei. |
Sporenpulverfarbe: |
Purpurbraun,
dunkelbraun (6-8 x 4-5,5 µm). |
Vorkommen: |
Gärten, Wiesen, Weiden, Straßenrand, unter Hecken, Folgezersetzer,
Frühsommer bis Spätherbst. |
Gattung: |
Champignon-Egerlinge. |
Verwechslungsgefahr: |
Karbolegerlingen,
Übelriechender
Egerling, Knollenblätterpilzen,
Wiesenchampignon,
Schafchampignon, Falscher
Wiesenegerling. |
Bemerkung: |
Die MAGEN-DARM-GIFTIGEN Karbolegerlinge
haben eine Stielbasis die gelb anläuft. Sie riechen unangenehm nach Karbol
(Tinte). Der Schafchampignon
ist größer und hat einen Anisgeruch. |
Chemische Reaktionen: |
Mit KOH maximal hell ockerlich bis später hell olivbraun. SCHAFFER-Lösung
(Anilin + Salpetersäure) negativ. |
Besonderheit: |
Der
Braunschuppige Wiesenchampignon
ist einer von sehr vielen Varietäten des Wiesenchampignons mit ähnlichen
Eigenschaften. Alle diese Wiesenchampignon-Arten, solange sie nicht nach
Tinte riechen, sind immer essbar. |
Hinweis! |
Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann! Die essbaren Champignonarten sind leicht kenntliche
Pilze, wenn folgendes beachtet wird: Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank),
Fisch oder unangenehm sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen. Verfärben sich Champignons gelb
(vordergründig an der Stielbasis) ohne wahrnehmbaren Anisgeruch, sind sie
immer giftverdächtig! Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis, sind sie immer essbar! Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine
Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar! Verfärben sich Champignons gelb, mit Anisgeruch, sind sie immer essbar! Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt, sind sie fast
immer essbar, solange sie einen angenehmen pilz-, anis- oder
bittermandelartigen Geruch aufweisen! Leider gibt es mittlerweile zwei wärmeliebende
Karbol-Champignonsarten die nun durch die Klimaerwärmung in unseren Regionen
(D, A, CH, CZ) angekommen sind. Der Falsche
Waldegerling (AGARICUS FREIREI) sieht dem Waldchampignon
ähnlich, er rötet und hat einen neutralen bis leichten Karbolgeruch! Der Falsche Wiesenegerling (AGARICUS
PSEUDOPRATENSIS) sieht dem Wiesenchampignon
ähnlich, er verfärbt sich meist nicht gelb an der Stielbasis, sondern er
rötet und hat einen leichten Karbolgeruch, der oft nicht wahrnehmbar ist! |
Vitalpilz (Heilpilz): |
Viele Champignonarten
enthalten Wirkstoffe, die antiviral, krebshemmend und antibiotisch wirken. Z. B.
wurde eine Hemmwirkung des Helicobacter pylori nachgewiesen. Außerdem soll er
das Tumorwachstum diverser Krebsarten wie Brust- oder Prostatakrebs hemmen. |
Kommentar: |
Werden die Lamellen der Wiesenchampignons braun, sind die Pilze alt. Sie verlieren an Geschmack und an Konsistenz und sollten nicht mehr
verwendet werden. Geschlossene und zart rosafarbige Exemplare sind wohlschmeckende
Speisepilze und mit Zuchtchampignons nicht
vergleichbar! |
Bemerkung: |
Champignons
werden in Sektionen eingeteilt, hier einige Beispiele: -
Sektion
Arvensis =
Anis-Egerlinge (in der Regel nach Anis riechende Arten) = z. B. Schafchampignon,
Schiefknolliger
Anisegerling, Dünnfleischiger
Anischampignon, Riesenchampignon =
SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb. -
Sektion
Minores =
Zwerg-Egerlinge = z. B. Weinrötlicher
Zwergchampignon,
Wiesenzwergchampignon,
Ockerfarbener
Zwergchampignon =
SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb. - Sektion Agaricus = Edel-Egerlinge z. B. Wiesenchampignon,
Stadtegerling
= SCHAFFER-Lösung
negativ, KOH negativ. - Sektion Sanguinolenti = Blut-Egerlinge (in der Regel rötende Arten) z. B. Waldchampignon
(Kleiner)
(Großer),
Großsporiger
Blutchampignon
= SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ. -
Sektion
Xanthodermatei =
Karbolegerlinge (= in der Regel gilbende und nach Karbol riechende Arten) = z. B. Karbolchampignon, Rebhuhnegerling, Perlhuhnchampignon
= SCHAFFER-Lösung
negativ, KOH gelb. |
Relativer Speisewert: |
Schweiz: Marktfähig; DGfM: Positivliste Speisepilz; 123pilze: Relative
Wertigkeit 1. |
Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Bild oben 6 von links: Gruber Fred
(Gottfrieding) ©
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Sonntag, 23. Februar 2025 - 15:21:12 Uhr