Blutblättriger
Hautkopf GIFTIG!
CORTINARIUS SEMISANGUINEUS
(SYN. DERMOCYBE SEMISANGUINEA, FLAMMULA CINNAMOMEA VAR. SEMISANGUINEA)
Bild oben 1 von links Nick
Dürmüller 35700 Rennes (Frankreich) © Bild
oben 2 von links: Dieter Wächter (Thiersheim) ©
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Bild oben 1 von links: Klaus Stangl (Bindlach) © Bild oben 6 von links: Fred
Gruber (Gottfrieding) © Bild oben 7
von links: Klaus Stangl (Bindlach) ©
Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Schwach nach Rettich oder Jod. |
Geschmack: |
Mild, schwach nach Rettich. |
Hut: |
2-6 (8) cm Ø, braun, gelbbraun bis
schmutzig olivbraun, feinschuppig,
feinfaserig seidig, gebuckelt. |
Fleisch: |
Gelblich, gelbweißlich. |
Stiel: |
1-4 (6) cm
lang, 0,3-0,8 (1) cm Ø dick, weißlich
bis gelblich, lebhaft gelb, gelbbraun,
Ringzone oft rostbraun oder genattert rötlichbraun, Basis dunkler rötlich. |
Lamellen: |
Rot, blutrot, später braunrot, jung von
gelblicher Cortina überzogen,
ausgebuchtet angewachsen. |
Sporenpulverfarbe: |
Rostbraun (6-9 x 4-5 µm, ellipsoid). |
Vorkommen: |
Nadelwald, gern sauren Boden, Symbiosepilz, Sommer bis Spätherbst,
häufig. |
Gattung: |
Hautköpfe (Schleierlinge, Haarschleierlinge). |
Verwechslungsgefahr: |
Purpurbrauner
Hautkopf, Blutroter Hautkopf, Safrankegeliger
Hautkopf, Zinnoberroter Hautkopf. |
Vergleichshinweis: |
Es gibt
weitere rotblättrige Hautkopfarten, die meist nur mikroskopisch getrennt
werden können und sehr selten sind. (RL-R extrem selten in Deutschland) CORTINARIUS PUNICEUS, CORTINARIUS FERVIDUS, CORTINARIUS VITIOSUS,
CORTINARIUS PHOENICEUS, CORTINARIUS SANGUINEUS. |
Besonderheit: |
Hautköpfe und Rauköpfe sind grundsätzlich keine Speisepilze, meist
giftig oder verdächtig! Die Farbstoffe der Rauköpfe lösen sich nicht in Alkohol auf, jene der
Hautköpfe hingegen schon! Unterscheidungstest Raukopf zu Hautkopf: Pilz durchschneiden und mit Spiritus auf ein Papiertaschentuch legen. Hautköpfe verfärben das Tuch, Rauköpfen nicht! |
Kommentar: |
Mit Hautköpfen kann Wolle/Kleidung gefärbt werden. Es entsteht ein sehr gemischtes Farbenspektrum, weil es viele
verschiedene Hautkopfarten gibt. Getrocknete
Pilze in kaltem Wasser ca. 30 Minuten einweichen. Anschließend eine Stunde
kochen. Auf 90° abkühlen lassen. Nun das Material hinzugeben. Krapprot mit
Vorbeize 20 % Alaun etwa 1 Stunde bei 90 ° wirken lassen. Später waschen und
spülen. Helleres Krapprot = kürzere Wirkzeiten! |
Giftintensität: |
Nachweislich
STARK GIFTIG! Mehrere Vergiftungsfälle sind
bereits bekannt. Dieser Pilz hat im Speisepilzkorb nichts verloren. |
Gifthinweise: |
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Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Bilder oben 5-7 von links: Rudolf Wezulek © Fotos unten 4+5 von links: Roswitha
Wayrethmayr (Sankt Gilden) ©
Bilder oben 6-8 und unten 1-6 von links:
Georg Probst ©
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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04.09.2022 20:19:28