Fleischfarbener Hallimasch, Dunkler
Laubholzhallimasch, GIFTIG! ...nur nach besonderer Vorbehandlung... ESSBAR!
Wandelbarer
Hallimasch, Knolliger Hallimasch,
Gelbschuppiger Hallimasch
ARMILLARIA GALLICA (SYN. ARMILLARIA BULBOSA,
ARMILLARIELLA BULBOSA, ARMILLARIA MELLEA VAR. BULBOSA + Hallimasch-Zwischen-Varietäten)
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Fotos oben 1-4 und unten 1-6 von links: Gerhard Koller © Bild unten 7 von links: Volker Miske © Bild unten 9 von links: Ursula Roth ©
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Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Pilzig, oft etwas erdig-muffig. |
Geschmack: |
Herb, kratzend, seifig. |
Hut: |
2-10 (13) cm Ø, haselnussbraun, gelbbraun bis rotbraun, abwischbare
graue, braune, graubraune bis goldbraune Schüppchen, Rand etwas mit
gelblichem Velum behangen. |
Fleisch: |
Weißlich. |
Stiel: |
2-8 (10) cm lang, 1,5-2 (3) cm Ø dick, längsfaserig, mit dickem Ring,
unterhalb mit abwischbaren, braunen und goldgelben Schüppchen, zäh, weißlich
bis bräunlich, Spitze meist heller. |
Ring: |
Weißlich, unterer Rand goldgelb, hängend, später vergänglich. |
Lamellen: |
Weißlich, später hellbraun, nachdunkelnd, angewachsen, mit Zahn
herablaufend. |
Sporenpulverfarbe: |
Weiß (7-10 x 4-6 µm, ellipsoid, Basidien 32-43 x 7-8,7 µm,
Zystiden 20-55 x 11-23 µm, Hyphen 26-88 x 11-27 µm).
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Vorkommen: |
Laubholzbäume (...parasitär oder als Folgezersetzer), meist
Gruppenweise (büschelig) auftretend, Sommer bis Spätherbst, häufig. |
Gattung: |
Hallimasche (Rindenschwämme). |
Verwechslungsgefahr: |
Gemeiner
Hallimasch, Honiggelber Hallimasch bzw. Laubholzhallimasch, Zwiebelfüßiger
Hallimasch, Ringloser Hallimasch, Sparriger Schüppling,
Bleicher
Schüppling, Hochthronender Schüppling, Schleimiger Schüppling, Pinselschüppling. |
Vergleich: |
Der Honiggelbe
Hallimasch bzw. Laubholzhallimasch hat mehr
gelbe Farbtöne und ist besser verträglich. Der Zwiebelfüßige Hallimasch hat eine knollige Basis. Der Ringlose Hallimasch
ist ohne Ringzone. Weiter gibt es den Nördlichen Hallimasch (ARMILLARIA
BOREALIS) und den Moorhallimasch (ARMILLARIA ECTYPA = letzteres gilt in einigen Regionen wie etwa der Schweiz
als bereits ausgestorben = RL RE). Insgesamt existieren über 30 Arten, etwa 7 sind in Europa zu finden! Der Hallimasch kann sehr vielfältig auftreten und durchaus
mal auch einzeln
wachsen. Deshalb auf die Merkmale achten! |
Besonderheit: |
Sie werden nicht von jedem gut vertragen und führen zu starken
grippeähnlichen Reaktionen, wie Fieber, allergischen Reaktionen, Durchfall
oder Magen-Darm-Beschwerden. Wer irgendwelche Beschwerden bekommt, sollte sie
nicht essen. Nach Frost oder bei älteren Exemplaren erhöht sich die Giftigkeit und
Unverträglichkeit. Mindestens
20 Minuten abkochen und Kochwasser wegschütten, bevor sie für weitere Zwecke
verwendet werden. Hallimasch-Verwendung bei eigenen Kochversuchen mit Gästen
- bitte bleiben lassen! Es kann jemand dabei sein, der die Pilze nicht
verträgt! Stiele sollten nicht verwendet werden – zäh! Auch sind sie nicht als Trockenpilze geeignet. Eventuell geringe Mengen
an Pilzpulver als Würze sind verträglich. Wer sie problemlos verträgt, kann einige wenige junge und frische Köpfe
auch in seinem eigenen Mischgericht (ohne Abkochen) verwenden. |
Vitalpilz
(Heilpilz): |
In
früheren Jahrhunderten wurde der Hallimasch als Abführmittel bei
Verstopfungen verwendet. Altertümlich wurde er auch Hallimarsch genannt =
Durchfallauslösend. Dies
gilt natürlich nicht mehr in der heutigen Zeit! Apotheker haben sicherlich
bessere Mittel. |
Kommentar: |
Trotz dieser Unverträglichkeiten und Behandlungsmaßnahmen sind sie sehr
gute Speisepilze. Tödliche oder organschädigende Vergiftungen sind uns bisher nicht
bekannt geworden, dennoch ist so etwas nie auszuschließen. Tipp zum Geschmackstest: Stückchen abbeißen, etwa 1 Minute kauen ohne
zu schlucken, plötzlich entsteht im seitlichen Zungenbereich ein etwas
aufdringlicher, säuerlich-seifiger Geschmack. |
Bemerkung: |
Ein wichtiges und besonderes Kennzeichen beim Fleischfarbenen
Hallimasch ist sein Ring, der jung unterhalb manchmal gelblich gefärbt ist.
Hallimasche haben eine besondere Eigenschaft: Sie leuchten bei Dunkelheit,
d.h. sie besitzen die Fähigkeit zur Biolumineszenz.
Der älteste Laubholzhallimasch ist 9 Quadratkilometer (900 Hektar) groß, etwa 2.500 Jahre alt und sein Gewicht wird auf ca. 600 Tonnen geschätzt.
Der größte Europäische Hallimasch existiert in der Schweiz beim
Ofenpass. Er ist ca. 800 Meter im Ø und
bedeckt eine Fläche von 35 Hektar. Sein Alter wird auf etwa
1000 Jahre geschätzt. |
Gifthinweise: |
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Relativer Speisewert: |
DGfM: Häufig individuell gastrointestinale Beschwerden, Schweiz:
Marktfähig; 123pilze: Relative Wertigkeit 2. |
Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Bild oben 4 von links: David Loidl (Pocking) ©
Bilder oben 5+6 und unten 1-7 von links: Ursula Roth © Bild oben 7 von links: Rudi
Meyer (Püttlingen) ©
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Bild oben 8
von links: Volker Miske ©
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Bilder
oben 1-7 von links: Rudolf Wezulek ©
Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Donnerstag, 6. Mai 2021 - 09:45:23 Uhr