Rotbrauner Riesenträuschling, Kulturträuschling, Winnetou, Braunkappe, Strohpilz,
Strohzuchtpilz ESSBAR!
STROPHARIA RUGOSOANNULATA (SYN. PSILOCYBE RUGOSOANNULATA,
STROPHARIA RUGOSOANNULATA FORMA RUGOSOANNULATA, GEOPHILA RUGOSOANNULATA,
NAEMATOLOMA RUGOSOANNULATUM FORMA RUGOSOANNULATUM)
Fotos oben 1+2 von links: Erlon (Herbert Baker) (mushroomobserver.org) Fotos unten 1-6 von links: Phil (gunchky) (mushroomobserver.org)
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Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Angenehm, nach Rüben oder Rettich. |
Geschmack: |
Angenehm, mild, etwas rübenartig. |
Hut: |
3-13 (16) cm Ø, weinbraun, gelbocker, durch Sonneneinstrahlung oft
rotbraun bis violettbraun, glatt, feucht etwas schmierig, nie schleimig, matt
glänzend, durch Hitze oft aufreißend. Habitus jung halbkugelig, später flach
polsterförmig, Oberfläche uneben, runzelig, furchig, Rand jung eingerollt. |
Fleisch: |
Weiß, fest, unveränderlich. |
Stiel: |
5-13 (16) cm lang, 1-3 (4) cm Ø dick, weißlich, alt gelblich bis braungelb,
Ring hängend, unterhalb gelblich, alt hohl werdend. Basis mit weißen und
dicken Wurzelsträngen (Rhizomorphen). |
Ring: |
Weiß und oberhalb und unterhalb gerieft, vergänglich, jung zackig. |
Lamellen: |
Grauviolett, aschgrau, violettbraun, angewachsen, dicht stehend, mit
Zwischenlamellen, dünn. |
Sporenpulverfarbe: |
Schwarz-violettbraun, violettschwarz (10-15 x 6-9 µm, länglich-oval,
Pore ca. 1,2 µm, in KOH gelbbraun, Basidien viersporig,
Cheilozystiden 25-45 x 7,5-15 µm, dimorph, dünnwandig, fusoid, kugelförmig,
hyalin in KOH, Chrysosozystide 35-50 x 12,5-15 µm, weit zylindrisch bis
subutriform, dünnwandig, glatt Pleurozystiden 30-60 x
12-17 µm, Endzellen der Hutdeckschicht zylindrisch mit abgerundeten Spitzen,
Cutis mit 5-15 µm breit, in KOH orangebraun, hyalin, glatt, Pileipellis
gelatiniert). |
Vorkommen: |
Auf pflanzlichen Abfällen, Bachufern, Strohballen aber auch vereinzelt
im Wald auf verfaulendem Substrat, gern sandigen Boden, Folgezersetzer,
Frühling bis Spätherbst. |
Gattung: |
Träuschlinge. |
Verwechslungsgefahr: |
Gelber
Riesenträuschling (Varietät hierzu), Weißgezähnelter
Träuschling, Purpurfleckender Klumpfuß, Gesägtblättriger
Wasserkopf, Weinroter Klumpfuß. |
Chemische Reaktionen: |
KOH auf der Hutoberfläche olivgrün verfärbend. |
Besonderheit: |
Der Rotbraune Riesenträuschling gilt wie der Gelbe Riesenträuschling als Zuchtpilz. Er lässt sich
auf Strohballen kultivieren. Außerdem wird er zur Entseuchung von Erdreich
verwendet. Er nimmt Gifte wie Sprengstoffverbindungen aus dem Boden auf und
neutralisiert sie. Auch Schwermetalle werden aufgenommen und in die
Pilzsubstanz eingebaut. Damit kann eine Bodenentseuchung vorgenommen werden,
wenn sie vor dem Zerfall gesammelt und als Sondermüll entsorgt werden. |
Kommentar: |
Der Geschmack ist minderwertig und es wurde schon häufiger von
Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden berichtet, vor allem, wenn größere
Mengen dieses Pilzes gegessen wurden! Wir empfehlen ihn nicht zu kultivieren
und als Speisepilz zu verwenden. Es gibt weitaus bessere Kulturpilzarten,
z.B. Kräuterseitlinge,
Austernseitlinge,
Stockschwämmchen
oder Zucht-Champignons! |
Relativer Speisewert: |
DGfM: Oft gastrointestinale Beschwerden; Schweiz: Marktfähig; 123pilze:
Relative Wertigkeit 5. |
Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Fotos oben 1-3 von links: Erlon (Herbert Baker) (mushroomobserver.org) Bilder oben 5+6 von links: Schupo
(Herbert Grundmüller) ©
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Bilder oben 1-5 von links: Claus Meyer
(Eschborn) ©
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Bilder oben 1-6 und unten 1-2 von links:
Georg Probst ©
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Samstag, 31. Dezember 2022 - 18:56:32 Uhr