Klebriger Gras-Häubling, Weiden-Moosglöckchen, Weiden-Gifthäubling,
Trichterig-beringter-Gifthäubling, Großsporige Galerina
TÖDLICH GIFTIG!
GALERINA UNICOLOR (SYN: GALERINA MARGINATA
VAR. UNICOLOR,
PHOLIOTA UNICOLOR)
Bilder oben 1-4 von links: Fred Gruber (Gottfrieding) ©
Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Mehlig, muffig. |
Geschmack: |
Mild, widerlich, holzartig, niemals
probieren! Kostprobe kann zu schweren Organschäden führen, 100-150 g sind
absolut tödlich. |
Hut: |
1-4 (5) cm Ø, hellbraun, ockergelb, gelbbraun, rotbraun bis
dunkelbraun, Mitte gelbbraun ausblassend (hygrophan), Rand glatt, nicht
gestreift. Maximal bei Trockenheit minimal gerieft, Haut feucht schmierig,
klebrig, trocken völlig glatt, nach dem abziehen gelatinöser Untergrund
(Epikutis). Habitus jung konvex, später halbkugelig, glockig bis schwach
ausgebreitet. |
Fleisch: |
Bräunlich, gelbbraun, rostbraun, im Hut
gelblich, zur Basis dunkler braun, dünnfleischig. |
Stiel: |
1-4 (5) cm lang, 1-3 (5) mm Ø dick, haselnussbraun,
gelbbraun bis schwarzbraun, weiß-silbrig bis hellflockig überfasert mit
dünnem vergänglichem Ring, voll, später hohl, zäh, längsfaserig, zylindrisch,
Basis oft weißfilzig, undeutlich keulig, Spitze meist heller. |
Ring: |
Braun unten heller, im oberen Drittel
häutig und nach oben gebogen, auch vergänglich. |
Lamellen: |
Hellbraun, milchkaffeefarben,
ockergelb, gelbbraun bis zimtbraun, vor dem Stiel nur schwach ausgerandet
sowie schmal angewachsen, +/- mit Zahn herablaufend, gedrängt, mit kürzeren
Zwischenlamellen, Schneiden heller, bewimpert. |
Sporenpulverfarbe: |
Hellbraun (7-13,5 x 5-7,5 μm, mandelförmig, oval, dickwandig,
grobwarzig bis warzig-rau, Q = 1,6-1,9-2,1, Vm = 176 µm³, stark dextrinoid
und Calyptrat, in KOH umbrabraun, gelbbraun, mit gut sichtbarer Plage
und kleinem Apikulus. Basidien 25-30 x 6-10 µm, zylindrisch, apikal
abgeflacht, dünnwandig mit kleinen Tröpfchen gefüllt, hyalin, Sterigmen ca.
3-5 µm lang, viersporig, selten zweisporige, Cheilozystiden + Pleurozystiden
= 45-70 x 7-14 µm, leicht kopfig, lageniform bis schlank fusoid, mit
Schnallen auch an allen Hyphensepten. Vergleich Gifthäubling (GALERINA MARGINATA) hat kleinere Sporen 7-10,5 x 4-6 μm). |
Vorkommen: |
Auwald, Laubwald, in Bach- und Flussnähe, Baumstümpfe, vergrabenes
Holz, gerne Eschen, Erlen, Weiden, Rotbuchen, Pappeln, Hainbuchen, selten
Fichte feuchtigkeitsleibend, oft nur am normalen Gras- oder Erdboden findbar,
Folgezersetzer, Frühling (Winterende) bis Spätherbst, meist gesellig, selten
einzelnstehend. Mittlerweile wurde er auch gemeinsam mit dem essbaren Stockschwämmchen auf
Laubbaumstümpfen entdeckt. Zur Bestimmung ist immer der Stiel notwendig! |
Gattung: |
Häublinge (aus der Familie der Träuschlingsverwandten). |
Verwechslungsgefahr: |
Beringter
Häubling, Gifthäubling,
Stockschwämmchen, Weißgenatterter Häubling,
Braunfüssiger Häubling,
Überhäuteter
Häubling, Flachhütiger Moos-Häubling, Sumpfhäubling, Glimmerstielige Häubling,
Lärchenhäubling,
Gesäumter
Häubling, Spitzhütiger Häubling, Kleinster Häubling,
Flaschenzystidenhäubling,
Blätter-Scheinschüppling,
Heimans Häubling. |
Vergleich: |
Wenn gänzlich keine Ringe vorhanden sind, könnte es auch der sehr
ähnlich aussehende Glimmerstielige
Häubling (GALERINA SIDEROIDES VAR.
STYLIFERA) oder der Lärchenhäubling sein. |
Chemische Reaktionen: |
KOH auf Hut rot bis mattrot. Ammoniak + Eisensulfat negativ, Mit
Melzer-Lösung (oder Jodlösung) färbt sich das Sporenpulver dunkel (dextrinoide
Sporen). |
Besonderheit: |
Die Giftintensität des Gifthäublings (GALERINA MARGINATA) entspricht zu 35 % der des Grünen Knollenblätterpilzes. Schon zwölf
kleine Exemplare können tödliche Folgen haben. Der in Asien und Amerika
vorkommende Gewächshaushäubling (GALERINA
SULCICEPS) mit ähnlichem Aussehen, gilt sogar als tödlichster Pilz der Welt und
soll fast die doppelte Giftintensität des Grünen Knollenblätterpilzes haben. |
Vergleich: |
Besondere Kennzeichen Stockschwämmchen: Häutige Manschette, darunter deutlich geschuppt, d.h. weißlich bis
bräunliche Schüppchen am Stiel, niemals silbrig glänzend, immer pilzartiger
Geruch. Besondere Kennzeichen VON GiftIGEN häublinGSARTEN: Faserige,
dünne Manschette, nicht geschuppt, sondern seidig-faserig, max.
silbrig-weißlich schuppig. Geruch
muffig, widerlich an ein fauliges Holz erinnernd, teils mehlartig. |
Kommentar: |
Besonders bei der Suche nach Psilocybin-Pilzen kann die Verwechslung
tödlich sein! Aufgrund der Gefährlichkeit von Häublingen sollten alle ähnlichen
Häublingsarten gemieden werden auch wenn sie oft das tödliche Alpha-Amanitin nicht enthalten würden. Oft sind sie nur mikroskopisch von den TÖDLICH
GIFTIGEN - Arten
unterscheidbar! |
Gentechnische Hinweise: |
Nach neuersten Kenntnissen soll GALERINA
UNICOLOR genetisch mit GALERINA
MARGINATA, GALERINA AUTUMNALIS, GALERINA PSEUDOMYCENOPSIS und GALERINA VENENATA gleich sein. D.h. sie sind maximal
als Varietät oder Form zueinander zu sehen. Deswegen ist auch die Giftigkeit
aller dieser Arten nicht zu unterschätzen, obwohl sie makroskopisch oft
anders aussehen. |
Gifthinweise: |
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Wiki-Link: |
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Priorität: |
2 |
Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Sonntag, 16. Oktober 2022 - 10:46:03 Uhr