awillbu1  Rebhuhnchampignon, Rebhuhnegerling                                                             atod1 GIFTIG!

AGARICUS PHAEOLEPIDOTUS (SYN. PSALLIOTA PHAEOLEPIDOTA, AGARICUS PHAEOLEPIDOTUS)

 

 

 

 

 

Bild oben 1 von links Uwe Hückstedt ©    Fotos oben 2+3 und unten 4-6 von links: deuteragenie (mushroomobserver.org)   Fotos unten 1+2 von links: Gerhard Koller ©

 

 

 

                                                                                                                                               

Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen):

Geruch:

Oft nur schwach tintenartig, karbolartig = nach Phenol, faulem Stroh.

Geschmack:

Mild.

Hut:

3-9 (12) cm Ø, graubraun, rauchschwärzlich bis dunkelbraun, Scheitel bräunlich, dunkler, mit faserigen Schuppen, zum Rand rotbraun schuppig, im Gegensatz zum Perlhuhnegerling der im Scheitel nicht flockig ist, Rand bei Verletzung gelblich anlaufend.

Fleisch:

Weiß, oft nur schwach gilbend, chromgelb und später braunrot, vor allem an der Stielbasis.

Stiel:

Weißlich, kahl, braunfleckig, Basis knollig und bei Verletzung gilbend, später bräunend. Spitze ist leicht vom Hutfleisch abtrennbar.

Ring:

Gerandet, mit scharfer umlaufender Kante, Unterseite meist braun punktiert gerandet mit einer zweiten schmalen zahnradförmigen Schicht.

Lamellen:

Lachs rosa, später dunkelbraun bis schwarzbraun, frei, Schneiden manchmal punktiert und gezähnelt.

Sporenpulverfarbe:

Purpurbraun (5-7 µm, rundlich).

Vorkommen:

Parks, Mischwald, gern bei Laubbäumen, Folgezersetzer, Frühsommer bis Herbst, RL-G Deutschland (GEFÄHRDUNG unbekannten Ausmaßes).

Gattung:

Champignon-Egerlinge.

Verwechslungsgefahr:

Perlhuhnegerling, Waldegerling, Waldchampignon - dieser rötet an den Schnittstellen und riecht angenehm pilzartig oder anisartig, Riesenchampignon mit Anisgeruch = beide Arten essbar!

Chemische Reaktionen:

Mit KOH gelb verfärbend, SCHAFFER-Lösung (Anilin + Salpetersäure) negativ.

Besonderheit:

Gelb anlaufende Stielbasis mit Karbolgeruch: Giftig!

Hinweis!

Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann!

Die essbaren Champignonarten sind leicht kenntliche Pilze, wenn folgendes beachtet wird:

 

Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank), Fisch oder unangenehm sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen.

Verfärben sich Champignons gelb (vor allem an der Stielbasis) ohne wahrnehmbaren Anisgeruch, sind sie immer giftverdächtig!

Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis sind sie immer essbar!

Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar!

Verfärben sich Champignons gelb mit Anisgeruch sind sie immer essbar!

Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt sind sie fast immer essbar solange sie einen angenehmen pilz-, anis- oder bittermandelartigen Geruch aufweisen!

Leider gibt es mittlerweile zwei wärmeliebende Karbol-Champignonsarten die nun durch die Klimaerwärmung auch in unseren Regionen (D, A, CH, CZ) angekommen sind.

Der Falsche Waldegerling (AGARICUS FREIREI) sieht dem Waldchampignon ähnlich, er rötet und hat einen neutralen bis leichten Karbolgeruch!

Der Falsche Wiesenegerling (AGARICUS PSEUDOPRATENSIS) sieht dem Wiesenchampignon ähnlich, er verfärbt sich meist nicht gelb an der Stielbasis, sondern er rötet und hat einen leichten Karbolgeruch, der oft nicht gut wahrnehmbar ist!

Kommentar:

Karbolegerling, Perlhuhnegerling und Rebhuhnegerling sind keine gefährlichen Giftpilze. Sie verursachen zwar Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen, wurden aber auch schon ohne gesundheitliche Probleme verzehrt.

Bemerkung:

Champignons werden in Sektionen eingeteilt, hier einige Beispiele:

-       Sektion Arvensis = Anis-Egerlinge (in der Regel nach Anis riechende Arten) = z.B. Schafchampignon, Schiefknolliger Anisegerling, Dünnfleischiger Anischampignon, Riesenchampignon = SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb.

-       Sektion Minores = Zwerg-Egerlinge = z.B. Weinrötlicher Zwergchampignon, Wiesenzwergchampignon, Ockerfarbener Zwergchampignon = SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb.

-       Sektion Agaricus = Edel-Egerlinge z.B. Wiesenchampignon, Stadtegerling = SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ.

-       Sektion Sanguinolenti = Blut-Egerlinge (in der Regel rötende Arten) z.B. Waldchampignon (Kleiner) (Großer), Großsporiger Blutchampignon = SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ.

-       Sektion Xanthodermatei = Karbolegerlinge (= in der Regel gilbende und nach Karbol riechende Arten) = z.B. Karbolchampignon, Rebhuhnegerling, Perlhuhnchampignon = SCHAFFER-Lösung negativ, KOH gelb.

Gifthinweise:

Wiki-Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Champignons

Priorität:

1

 

 

Bilder oben 1-8 von links:  Marcello Maggetti (CH-8173 Neerach) ©

 

 

   Weitere Bestimmungshilfen und Informationen hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Letzte Aktualisierung dieser Seite: Sonntag, 27. November 2022 - 16:32:25 Uhr

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