Weißer
Anis-Champignon, Schafchampignon,
Weißer Anisegerling, Ackerblätterling, Schafegerling ESSBAR! Vitalpilz
(Heilpilz):
AGARICUS ARVENSIS (SYN. AGARICUS ARVENSIS VAR. EXQUISITUS, PSALLIOTA FISSURATA,
AGARICUS LEUCOTRICHUS, PHAEOMARASMIUS EXQUISITUS)
Foto oben 1 von links: walt sturgeon
(Mycowalt) (mushroomobserver.org)
Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Anisartig, mandelartig, sehr angenehm. |
Geschmack: |
Mild, pilzig, nussig, +/- auch etwas anisartig, immer sehr angenehm. |
Hut: |
4-12 (15) cm Ø, weiß, abgeflacht, fleischig, seidige Huthaut, +/- etwas
flockig-feinschuppig, Rand eingerollt. |
Fleisch: |
Weiß, leicht gelblich anlaufend, fest, kernig. |
Stiel: |
Weiß, leicht gilbend, unterm Ring körnig, Basis leicht knollig
verdickt. Spitze ist leicht vom Hutfleisch abtrennbar. |
Ring: |
Weiß, jung an der Hutunterseite sternförmig (zahnradförmig) vom Hutrand
abreisend, später hängend, wellig. |
Lamellen: |
Grauweiß, später graurosa, alt schwarzbraun, sehr dicht stehend, frei. |
Sporenpulverfarbe: |
Purpurbraun (6-8 x 4,5-5,5 µm, ovalförmig, Cheilozystiden vereinzelt
vorhanden). |
Vorkommen: |
Gern auf Pferdemist gedüngten Wiesen, Kuhweiden, Parks, selten auch in
Wälder, Folgezersetzer, Frühling bis Herbst. |
Gattung: |
Champignon-Egerlinge. |
Verwechslungsgefahr: |
Wiesenchampignon,
Anischampignon
(essbar), Dünnfleischiger Anisegerling (essbar) Rissigschuppiger
Champignon, Karbolegerling (giftig), Weißer
Knollenblätterpilz, Weißer
Trichterling, Falscher Wiesenegerling. |
Mit Kaliumhydroxid (KOH) gelb
verfärbend, SCHAFFER-Lösung
(Anilin + Salpetersäure) positiv (orange, rotorange bis dunkel purpurrot). |
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Bemerkung: |
Oft wird der Weiße Anis-Champignon mit Wiesenchampignons verwechselt. Kulinarisch gesehen
ist er noch besser im Geschmack! Der Wiesenchampignon hat keinen Anisgeruch, ist kleiner
und hat keine sternförmig aufreißende häutige Hutunterseite und er färbt sich
nicht gelblich, sondern sein Fleisch rötet. |
Besonderheit: |
Immer Vorsicht vor schneeweißen Lamellen! Es könnten Weiße Knollenblätterpilze
oder Weiße
Trichterlinge sein = tödlich giftig! Anis-Egerlinge
gilben in der Regel nur an der Oberfläche, meist an den Druckstellen an Hut
oder Stiel, nicht aber an Schnittstellen in der Stielbasis wie es gerne die Karbolegerlingarten
tun. |
Vitalpilz
(Heilpilz): |
Positiv:
Viele Champignon-Arten enthalten Wirkstoffe, die antiviral, krebshemmend und
antibiotisch wirken. Z.B. wurde eine Hemmwirkung des HELICOBACTER PYLORI
nachgewiesen. Außerdem soll er das Tumorwachstum diverser Krebsarten wie
Brust- oder Prostatakrebs hemmen. Negativ: Gilbende Arten enthalten besonders
hohe Konzentrationen von Agaritin (dadurch entsteht das
P-Hydroxymethyl-Phenyldiazonium-Ion). Dieses soll in Tierversuchen
krebserregende Wirkung gezeigt haben. Aber auch andere Champignonarten, sowie
Zuchtchampignons haben Agaritin. Sie gelten aber als ungefährlich. Wer Angst
hat, sollte Champignons grundsätzlich meiden, wildwachsende Arten auch wegen
des hohen Schwermetallgehalts (Cadmium). Gilbende Champignonarten haben oft
sogar gesundheitsschädliche Werte vom aufgenommenen Cadmium, weshalb einige
Pilzmykologen dieses zum Verzehr für ungeeignet halten. |
Hinweis! |
Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann! Die essbaren Champignonarten sind leicht
kenntliche Pilze, wenn folgendes beachtet wird: Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank),
Fisch oder unangenehm sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen. Verfärben sich Champignons gelb
(vor allem an der Stielbasis) ohne
wahrnehmbaren Anisgeruch, sind sie immer giftverdächtig! Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis sind sie immer essbar! Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine
Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar! Verfärben sich Champignons gelb mit Anisgeruch sind sie immer
essbar! Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt sind sie fast
immer essbar solange sie einen angenehmen pilz-, anis- oder
bittermandelartigen Geruch aufweisen! Leider gibt es mittlerweile zwei wärmeliebende
Karbol-Champignonsarten die nun durch die Klimaerwärmung auch in unseren
Regionen (D, A, CH, CZ) angekommen sind. Der Falsche
Waldegerling (AGARICUS FREIREI) sieht dem Waldchampignon
ähnlich, er rötet und hat einen neutralen bis leichten Karbolgeruch! Der Falsche Wiesenegerling (AGARICUS
PSEUDOPRATENSIS) sieht dem Wiesenchampignon
ähnlich, er verfärbt sich meist nicht gelb an der Stielbasis, sondern er
rötet und hat einen leichten Karbolgeruch, der oft nicht gut wahrnehmbar ist! |
Bemerkung: |
Champignons
werden in Sektionen eingeteilt, hier einige Beispiele: -
Sektion
Arvensis =
Anis-Egerlinge (in der Regel nach Anis riechende Arten) = z.B. Schafchampignon, Schiefknolliger Anisegerling,
Dünnfleischiger
Anischampignon, Riesenchampignon =
SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb. -
Sektion
Minores =
Zwerg-Egerlinge = z.B. Weinrötlicher
Zwergchampignon, Wiesenzwergchampignon,
Ockerfarbener
Zwergchampignon =
SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb. - Sektion Agaricus = Edel-Egerlinge z.B. Wiesenchampignon, Stadtegerling
= SCHAFFER-Lösung
negativ, KOH negativ. - Sektion Sanguinolenti = Blut-Egerlinge (in der Regel rötende Arten) z.B. Waldchampignon
(Kleiner)
(Großer),
Großsporiger
Blutchampignon
= SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ. -
Sektion
Xanthodermatei =
Karbolegerlinge (= in der Regel gilbende und nach Karbol riechende Arten) =
z.B. Karbolchampignon, Rebhuhnegerling, Perlhuhnchampignon
= SCHAFFER-Lösung
negativ, KOH gelb. |
Gifthinweise: |
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Relativer Speisewert: |
Schweiz:
Marktfähig; DGfM: 123pilze: Relative Wertigkeit 1. |
Wiki-Link: |
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Priorität: |
1 |
Der
Wiesen- oder Schafchampignon tritt gerne in
Hexenringen auf und bietet schnell massenhafte Fundergebnisse:
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Fotos oben
1-4 von links: Gerhard Koller ©
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Bild oben 2 von links: Josef Rösler (Hausham)
© Bilder oben
3-6 und unten 1-2 von links: Rudolf Wezulek ©
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Dienstag, 12. Dezember 2023 - 17:19:41 Uhr