Falscher Wiesenegerling, Schmalberingter Karbolegerling, Rötender
Karbolegerling, Falscher Wiesenchampignon GIFTIG!
AGARICUS
PSEUDOPRATENSIS (AGARICUS XANTHODERMA VAR. PSEUDOPRATENSIS)
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Fotos oben 1-3 und unten 3 von links: Gerhard
Koller © Bilder unten 4-6 von links:
Georg Probst (Ergolding) ©
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Eigenschaften,
Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen): |
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Geruch: |
Geruch unangenehm
tintenartig, karbolartig (= nach Phenol), urinartig, nicht pilzartig wie bei
den Wiesenchampignons. |
Geschmack: |
Mild, widerlich, unangenehm, muffig. |
Hut: |
3-14 (18) cm Ø, weiß, alt graubraun bis gelbbraun, beim Reiben gelblich
verfärbend, jung halbkugelig, konvex, im
Alter abgeflacht. |
Fleisch: |
Im Hut weiß, grauweiß, in der Stielspitze rosabraun, vor allem in der Stielbasis oder auch bei Verletzung +/-
gelblich verfärbend, später bräunend, rotbraun verfärbend. |
Stiel: |
Weiß, glatt mit weißem, hängendem, teils vergänglichem Ring. Basis auf Druck oder Schnitt
+/- mit Gelbfärbung (zeitlich oft begrenzt). Teils auch leicht
verdickte Stielbasis, jung voll, später hohl. Spitze ist leicht vom Hutfleisch abtrennbar. |
Ring: |
Weiß mit
doppelten, teils bräunlichen Rand. |
Lamellen: |
Rosa, rotbraun-violett, alt braun, schokoladenbraun
bis braunschwarz, frei, gedrängt
sehend, Schneiden fast schwarz. |
Sporenpulverfarbe: |
Purpurbraun, fast schwarz (5-7,5 x 3,5-5 µm). |
Vorkommen: |
Wiesen, Parkanlagen, seltener im Wald, Mischwald, Nadelwald, auf
sauren, gern sandigen Böden,
Folgezersetzer, Frühling bis Sommer, RL-R Deutschland (extrem selten). |
Gattung: |
Champignon-Egerlinge. |
Verwechslungsgefahr: |
Knollenblätterpilzen,
Karbol-Champignon, Übelriechender
Egerling, Gefaltetberingter
Egerling, Wiesenchampignon,
Anisegerlinge,
Schafchampignon, Schneeweißer
Champignon, Stadtegerling, Flaumeichenegerling, Rissigschuppiger
Champignon, Rundsporiger Egerling, Wurzelchampignon,
Zuchtchampignon. |
Vergleich: |
Er gilt als einer der viele Varietäten zum Karbol-Champignon. |
Chemische Reaktionen: |
Mit KOH gelb verfärbend, SCHAFFER-Lösung (Anilin + Salpetersäure) negativ
bis leicht kartonbraun. |
Besonderheit: |
Er riecht nicht nach Anis wie der Anisegerling, der sich auch stark gelb verfärbt. Anis-Egerlinge
gilben in der Regel nur an der Oberfläche, meist an den Druckstellen an Hut
oder Stiel, nicht aber an Schnittstellen in der Stielbasis. Beim Falschen Wiesenegerling ist es leider nicht immer erkennbar, dass
er stark gilbt. Oft erfolgt nur eine schwache Gelbverfärbung an der Basis,
die dann sogar später etwas rötet. Diese Aussage wirkt deswegen oft
verwirrend, da auch eine intensive Gelbfärbung mit anschließender Rötung
möglich ist. Man beachte deswegen immer den Geruch! Riecht er nicht nach
Champignon ist immer Vorsicht geboten. |
Kommentar: |
Karbolegerlinge wurden auch schon ohne Magen-Darm-Störungen verzehrt.
Die Vergiftung durch diese Art ist nicht gefährlich, nur sehr unangenehm,
meist Bauchschmerzen von einigen Stunden! In sehr seltenen Fällen auch Schwindel und Sehstörungen. |
Hinweis! |
Gilt nur wer Champignonarten erkennen kann! Die essbaren Champignonarten sind leicht
kenntliche Pilze, wenn folgendes beachtet wird: Riechen Champignons (Egerlinge) nach Karbol, (Tinte, Medizinschrank),
Fisch oder unangenehm, sind immer giftige oder ungenießbare Arten anzunehmen. Verfärben sich Champignons gelb
(vor allem an der Stielbasis) ohne
wahrnehmbaren Anisgeruch, sind sie immer giftverdächtig! Riechen Champignons (Egerlinge) nach Anis, sind sie immer essbar! Riechen Champignons (Egerlinge) pilzig angenehm und haben keine
Gelbfärbung an der Stielbasis, sind sie immer essbar! Verfärben sich Champignons gelb mit Anisgeruch, sind sie immer
essbar! Verfärben sich Champignons rötlich im Anschnitt und riechen angenehm,
sind sie fast immer essbar! Erweiterter
Hinweis: Eine sehr seltene rötende Karbol-Champignon-Art soll in Frankreich
schon aufgetaucht sein. Diese wäre giftig, riecht aber auch nach Karbol und
nicht angenehm pilzig-anisartig! |
Bemerkung: |
Champignons
werden in Sektionen eingeteilt, hier einige Beispiele: -
Sektion
Arvensis =
Anis-Egerlinge (in der Regel nach Anis riechende Arten) = z.B. Schafchampignon, Schiefknolliger Anisegerling,
Dünnfleischiger
Anischampignon, Riesenchampignon =
SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb. -
Sektion
Minores =
Zwerg-Egerlinge = z.B. Weinrötlicher
Zwergchampignon, Wiesenzwergchampignon,
Ockerfarbener
Zwergchampignon =
SCHAFFER-Lösung positiv, KOH gelb. - Sektion Agaricus = Edel-Egerlinge z.B. Wiesenchampignon, Stadtegerling
= SCHAFFER-Lösung
negativ, KOH negativ. - Sektion Sanguinolenti = Blut-Egerlinge (in der Regel rötende Arten) z.B. Waldchampignon
(Kleiner)
(Großer),
Großsporiger
Blutchampignon
= SCHAFFER-Lösung negativ, KOH negativ. -
Sektion
Xanthodermatei =
Karbolegerlinge (= in der Regel gilbende und nach Karbol riechende Arten) =
z.B. Karbolchampignon, Rebhuhnegerling, Perlhuhnchampignon
= SCHAFFER-Lösung
negativ, KOH gelb. |
Gifthinweise: |
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Wiki-Link: |
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Priorität: |
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Bilder oben 1-6 und unten 1-5
von links: Georg Probst (Ergolding) ©
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Weitere Bestimmungshilfen und Informationen
hier:
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10.11.2022 18:29:55