awillbu1  Netzstieliger Hexenröhrling, Rotstrumpf, Saupilz, Netzhexe            Nur bedingt  ESSBAR!                    atod1 GIFTIG!  MIT ALKOHOL

SUILLELLUS LURIDUS (SYN. BOLETUS LURIDUS)

 

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Bilder oben 1+2 und unten 1+2 von links: Dieter Wächter (Thiersheim) ©           Bild oben 4 von links: Klaus-Peter Blum (Schauenburg) ©

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Bild oben 3 von links: Franz Olloz (Schweiz - 4234 Zullwil) ©                               Bilder oben 4-6 von links: Fred Gruber (Gottfrieding) ©

Eigenschaften, Erkennungsmerkmale, Besonderheiten, (Gattungen):

Geruch:

Pilzartig angenehm.

Geschmack:

Mild.

Hut:

3-15 (22) cm Ø, hellbraun, dunkelbraun, lederfarben, graubraun, mit Olivton, Oberfläche blauend, samtig, klebrig, Rotfärbung zwischen Hutfleisch und Röhren.

Fleisch:

Gelb, sofort schwarzblau verfärbend, in der Stielbasis rötlich.

Stiel:

Rötliche, rotbraune, dunkelbraune Netzzeichnung auf gelblichem Grund, oft gänzlich rötlich überhaucht, Basis meist dunkler und rötlich punktiert, jung fast wie beim Flocki.

Röhren:

Rote Röhrenmündungen, Röhrenboden (Poren) gelb, orangegelb bis fast weinrot, vom Fleisch lösbar.

Sporenpulverfarbe:

Olivbraun (11-18 x 4,5-7,5 µm, spindelig, Q = 2-2,5, Amylonreaktion stark positiv).

Vorkommen:

Laubwälder, Parkanlagen, kalkhaltigen Boden, Symbiosepilz, Frühling bis Spätherbst.

Gattung:

Röhrlinge, Dickröhrlinge.

Verwechslungsgefahr:

Flockenstieliger Hexenröhrling, Kurznetziger Hexenröhrling, Schönfußröhrling, Satansröhrling, Blasshütiger Purpurröhrling, Blaufleckender Purpurröhrling, Büscheliger Hexenröhrling, Dupains Hexenröhrling, Falscher Satansröhrling, Gelbhütiger Purpurröhrling, Glattstieliger Hexenröhrling, Ochsenröhrling, Weinroter Purpurröhrling, Wolfsröhrling, Zweifarbiger Hexenröhrling, Rothütiger Hexenröhrling.

Vergleich:

Kurznetziger Hexenröhrling oder weitere giftige Röhrlinge sind der Schönfußröhrling mit gelblichen Röhren oder dem Satansröhrling (stark giftig) mit knollig roter Stielbasis und rötlichen Röhren. Verwechslungen mit dem sehr guten Speisepilz, dem Flockenstieligen Hexenröhrling sind ebenso möglich. Dieser besitzt kein Stielnetz sowie mit weiteren rotröhrigen Dickröhrlingen mit Stielnetz. Ist die Hutfarbe rötlich, kann es auch die Varietät der Rothütige Hexenröhrling sein.

Chemische Reaktionen:

KOH färbt Hut dunkelrot und Fleisch orange. Eisensulfat färbt Hut olivgrau und Fleisch hell olivgelb.

Besonderheit:

Pilze mit roten, gelben oder rosa Röhren und diesen Stiel eine rote oder braune Netzzeichnung aufweist, sind meist keine Speisepilze. Ausnahme: Der Steinpilz mit weißem Netz!

Kommentar:

Von diesem Pilz kommt das Sprichwort „Alkohol zum Pilzgericht meiden“, verursacht Magen-Darm-Beschwerden. Er wurde mit dem „Flockenstieligen Hexenröhrling“ verwechselt; dieser bereitet mit Alkohol keinerlei Probleme!

 

 

 

 

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Trotz dieser Warnung wird er häufig auch ohne Probleme gegessen!

Es wird vermutet, dass Personen, die sehr selten Alkohol trinken und ausnahmsweise zu einem Pilzgericht mit dem Netzstieligen Hexenröhrling mal ein Gläschen Wein getrunken haben, plötzlich Bauchschmerzen bekommen haben. Die Chance, Beschwerden zu bekommen, liegt bei ca. 1-5 %.

Das Pilzgift: Coprin, wie z.B. beim Faltentintling, wurde nicht nachgewiesen!

 

 

 

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Sollte nach dem Genuss wirklich Unwohlsein oder Magen-Darm-Beschwerden auftreten, ist der Verlauf meist harmlos und die Beschwerden verschwinden nach einigen Stunden wieder. Folgeschäden oder schwere Organschäden sind nicht bekannt oder zu erwarten. Dennoch reagiert jeder Mensch anders und deshalb gilt: Bei Pilzvergiftung immer ärztlichen Rat einholen. Nur ein Arzt kann entscheiden, ob eine Behandlung notwendig wird.

 

 

Gifthinweise:

Bemerkung:

Hypothese: Vielleicht stammen Unverträglichkeiten nur vom Kurznetziger Hexenröhrling und dieser wurde mit Netzstieligen Hexenröhrlingen verwechselt? Eine Interessante Überlegung hier im Forum: www.123pilzforum.de

Ebenfalls interessant: Seit 2019 dürfen die offiziellen Pilzkontrolleure der Schweiz den Netzstieligen Hexenröhrling für Speisezwecke freigeben.

Relativer Speisewert:

123pilze: Relative Wertigkeit 1, Eigenverzehr OK, aber mit Vorsicht genießbar. Keine Weitergabe an „Dritte“ Personen, da es zu Unverträglichkeiten kommen kann.

Wiki-Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzstieliger_Hexen-Röhrling

Priorität:

1

 

Die häufigsten Dickröhrlinge mit roten Röhren lassen sich makroskopisch und mikroskopisch folgendermaßen unterscheiden:

Blasshütiger Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch nur Hut blauend (RUBROBOLETUS RHODOXANTHUS = Sporen 10-15 x 4-5,5 µm, ellipsoid zu spindelförmig, Amylonreaktion schwach positiv).

Blaufleckender Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (IMPERATOR RHODOPURPUREUS = Sporen 10-15 x 5-6 µm, Amylonreaktion positiv).

Büscheliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (SUILLELLUS PERMAGNIFICUS = Sporen 12-16 x 5-7 µm, Amylonreaktion negativ).

Dupains Hexenröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (BOLETUS DUPAINII = Sporen = 9-17 x 4-8 µm, Amylonreaktion negativ).

Falscher Satansröhrling = Geruch Liebstöckel, Zichorien oder Sellerie, Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS LEGALIAE = Sporen 11-17 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion positiv).

Flockenstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (NEOBOLETUS ERYTHROPUS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion negativ).

Gelbhütiger Purpurröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (IMPERATOR LUTEOCUPREUS = Sporen 10,5-14,5 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion positiv).

Glattstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark blauend (SUILLELLUS QUELETII = Sporen 8,8-15,2 x 4,4-7,5 µm, Amylonreaktion stark positiv).

Kurznetziger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS MENDAX = Sporen 13,2-15,5 x 4,5-5,7 µm, spindelig Amylonreaktion positiv).

Netzstieliger Hexenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (SUILLELLUS LURIDUS = Sporen 11-18 x 4,5-7,5 µm, spindelig, Amylonreaktion stark positiv).

Ochsenröhrling = Huthaut blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch stark blauend, später rötend (IMPERATOR TOROSUS = Sporen 12-17,5 x 5-7 µm, Amylonreaktion stark positiv, Huthaut blauend).

Satansröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch nur wenig blauend (RUBROBOLETUS SATANAS = Sporen 9,5-15 x 3,5-7 µm, elliptisch, glatt, Amylonreaktion negativ).

Weinroter Purpurröhrling = Huthaut nicht blauend, mit Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (SUILLELLUS RUBROSANGUINEUS = Sporen 12-18 x 4,5-6,5 µm, Amylonreaktion positiv).

Wolfsröhrling = Huthaut nicht blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch etwas blauend (RUBROBOLETUS LUPINUS = Sporen 11-17 x 4,5-6 µm, Amylonreaktion negativ).

Zweifarbiger Hexenröhrling = Huthaut blauend, ohne Netz am Stiel, Fleisch stark schwarz-blauend (NEOBOLETUS ERYTHROPUS SSP. DISCOLOR = Sporen, 12-19,3 x 4,5-7 µm, Amylonreaktion negativ).

 

 

 

 

 

 

 

Bilder oben 1-7 von links: Dieter Wächter (Thiersheim) ©

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Bild oben 1 von links: Uwe Hückstedt ©    Bilder oben 2+3 von links: Can Yapici (Kusterdingen) ©

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Bilder oben 1-3 von links eines alten Netzstieligen Hexenröhrlings von Günther und Christine Sasse ©              Fotos oben 4+5 von links: Bernhard Schregel (Gladbeck) ©    Bild oben 6 von links: Franz Olloz (Schweiz - 4234 Zullwil) ©   Bild oben 7 von links: Josef Rösler (Hausham) ©

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Bilder oben 6+7 von links: Rudolf Wezulek ©

 

Bilder oben 1-4 von links: Dieter Wächter (Thiersheim) ©   Bilder oben 5-8 von links: Rudolf Wezulek (Rudi Wezulek) Klosterneuburg, Österreich ©

 

 

 

 

Bilder oben 1-6 und unten 1-6 von links: Georg Probst ©

 

 

 

 

 

   Weitere Bestimmungshilfen und Informationen hier:

 

 

 

 

 

 

 

 

   Letzte Aktualisierung dieser Seite: Sonntag, 21. Januar 2024 - 14:22:55 Uhr

 

 

       

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